Rohfütterung vs kommerzielle Tiernahrung: Ein tiefer Tauchgang in die Welt der Tierernährung
Die Ernährung unserer vierbeinigen Freunde ist ein Thema, das uns Tierbesitzern am Herzen liegt. In der ewigen Debatte zwischen Rohfütterung und kommerzieller Tiernahrung stehen wir oft wie der Ochse vorm Berg – was ist denn nun das Beste für unseren pelzigen Kumpel? Dieser Beitrag beleuchtet beide Seiten der Medaille, damit Sie eine wohlüberlegte Entscheidung treffen können.
Was verstehen wir unter Rohfütterung?
Rohfütterung, oft auch als BARF (Biologically Appropriate Raw Food oder Bones and Raw Food) bekannt, ist kein neuer Trend, aber in den letzten Jahren immer populärer geworden. Hier werden frische, rohe Zutaten verfüttert – von Fleisch über Knochen bis hin zu Obst, Gemüse und manchmal auch gewissen Supplements. Klingt erstmal ziemlich natürlich, oder?
Und was ist mit kommerzieller Tiernahrung?
Auf der anderen Seite des Rings steht die kommerzielle Tiernahrung, ein breites Spektrum, das von Trockenfutter über Nassfutter bis zu Spezialdiäten reicht. Diese Produkte versprechen eine ausbalancierte Ernährung, entwickelt von Tierärzten und Ernährungsspezialisten, verpackt in einer praktischen Form.
Die Vorzüge der Rohfütterung
Die Befürworter der Rohfütterung sind überzeugt, dass diese Art der Ernährung diverse Vorteile bietet:
– Natürlichkeit: Sie ist nah an der Ernährung, die ein Tier in freier Wildbahn hätte.
– Gesundheitlicher Glanzpunkt: Berichte über glänzendes Fell, gesündere Haut und weniger Allergien machen die Runde.
– Zahngesundheit: Das Kauen von rohen Knochen kann zur Zahnreinigung beitragen.
Die Schattenseiten der Rohkost
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Rohfütterung bringt auch potenzielle Nachteile mit sich:
– Bakterielle Kontamination: Das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern wie Salmonellen auf Tier und Mensch ist nicht zu unterschätzen.
– Ungleichgewichtige Ernährung: Ohne sorgfältige Planung kann es zu Nährstoffmängeln kommen.
– Zeitaufwand und Kosten: Die Zubereitung von Rohfutter ist zeitaufwendig und kann ins Geld gehen.
Kommerzielle Tiernahrung – Bequemlichkeit mit Qualität?
Kommen wir nun zu den Vorzügen der kommerziellen Tiernahrung:
– Ausgewogenheit: Sie ist darauf ausgelegt, eine ausbalancierte Ernährung zu bieten, angepasst an Lebensphase und Gesundheitszustand des Tieres.
– Bequemlichkeit: Kein Zerkleinern, Mixen oder Sorgen um Mangelerscheinungen. Einfach Beutel auf und in den Napf damit.
– Sicherheit: Eine strengere Kontrolle und Standards können das Risiko einer bakteriellen Kontamination verringern.
Die Kehrseite der Medaille
Aber auch kommerzielle Tiernahrung ist nicht frei von Kritik:
– Inhaltsstoffe: Kritiker bemängeln oft die Qualität der Zutaten, einschließlich der Verwendung von Füllstoffen und synthetischen Zusätzen.
– Individualität: Was für das eine Tier ideal ist, muss nicht unbedingt für ein anderes passen. Einige Tiere reagieren empfindlich auf bestimmte Bestandteile in Fertigfutter.
– Monotonie: Die ständige Fütterung des gleichen Produkts kann zu Langeweile bei Ihrem Tier führen.
Rohfütterung vs kommerzielle Tiernahrung: Was ist die bessere Wahl?
Beide Ernährungsformen haben ihre Berechtigung und können funktionieren – vorausgesetzt, sie sind gut geplant und auf das individuelle Tier abgestimmt. Wichtig ist:
– Beratung suchen: Ein Gespräch mit dem Tierarzt oder einem Ernährungsberater kann Licht ins Dunkel bringen.
– Ausprobieren: Manchmal zeigt erst die Zeit, was dem eigenen Tier wirklich bekommt.
– Beobachten: Jedes Tier ist ein Individuum. Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten, im Fell und im Allgemeinbefinden.
Ob Rohfütterung oder kommerzielle Tiernahrung – am Ende zählt, dass Ihr pelziger Freund glücklich, gesund und satt ist. Und das ist doch eigentlich das, worauf es ankommt, oder?
FAQs
Warum empfehlen Tierärzte kein BARF?
Nachgewiesenermaßen können BARF-Rationen eine hohe Keimbelastung enthalten – vor allem mit Enterobakterien. Betroffene Hunde scheiden diese für andere Tiere aber auch den Menschen infektiösen Bakterien wieder aus. Das stellt ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko dar, weshalb viele Tierärzte zur Vorsicht mahnen oder von dieser Fütterungsmethode abraten.
Was ist Rohfütterung?
BARF nennt man eine Ernährungsmethode, bei der Haustiere ausschließlich naturbelassenes Futter, also rohes Fleisch, rohen Fisch, frische Innereien und Knochen, erhalten. Meist wird die Nahrung noch um rohes Gemüse, Obst, Nüsse und kaltgepresste Öle ergänzt. Diese Art der Ernährung soll eine möglichst artgerechte und natürliche Futterzufuhr gewährleisten.
Ist Barfen günstiger als Fertigfutter?
Im Vergleich liegt der durchschnittliche Tagespreis für Trockenfutter bei etwa 2,74 Euro, was circa 11 Cent pro Kilogramm Körpergewicht entspricht. Beim BARF liegt der durchschnittliche Tagespreis bei etwa 2,28 Euro, was wiederum auf das Kilogramm heruntergebrochen circa 9 Cent pro Kilogramm Körpergewicht entspricht. Damit ist BARF in der Regel günstiger als Fertigfutter, jedoch kann der Preis je nach Qualität der Zutaten und individuellen Bedürfnissen des Tieres variieren.
Sind Hunde, die gebarft werden, gesünder?
Viele Befürworter von BARF argumentieren, dass Hunde, die mit dieser Methode gefüttert werden, gesünder leben. Dies liegt unter anderem an der artgerechten Ernährung, die frei von künstlichen Zusätzen und hohen Getreideanteilen ist. Durch die hochwertigen Inhaltsstoffe des BARF-Futters, welche der Hund optimal verwerten kann, soll das Risiko für diverse Krankheiten sinken. Wichtig ist jedoch, dass die BARF-Rationen sorgfältig geplant werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Autor
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David ist ein leidenschaftlicher Aquaristiker mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Aufbau und in der Pflege von Süß- und Meerwasseraquarien. Sein Spezialgebiet umfasst die biologische Vielfalt aquatischer Ökosysteme, Aquascaping und die artgerechte Haltung von Aquarienfischen. Seine Beiträge auf haustierewissen.de sind eine Fundgrube für Aquarienliebhaber, die auf der Suche nach fundierten Ratschlägen und kreativen Ideen für ihre Unterwasserwelten sind.
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